1923 wurde unter Führung von Mustafa Kemal (Atatürk) die türkische Republik gegründet. Dr. Werner Schmidt gibt einen Überblick über Geschichte und Gegenwart.
Aus den Trümmern des Osmanischen Reiches wurde 1923 unter der Führung von Mustafa Kemal (Atatürk) die laizistische Türkische Republik gegründet. Als unabhängiger, blockfreier Nationalstaat verfolgte sie eine Politik der Entwicklung aus eigener Kraft. Rechtlich und kulturell brach sie mit der osmanischen Vergangenheit und richtete sich am Westen aus. So entstand eine neue republikanisch-türkische Tradition.
In der Zeit des Kalten Krieges folgte die Türkei dem amerikanischen Entwicklungsmodell und trat der NATO bei. In der Folge wechselten sich "rechte" und "linke" Regierungen ab, mehrfach unterbrochen durch Militärputsche. Seit 2002 steht der im politischen Islam verankerte Recep Tayip Erdogan an der Spitze des Staates. Er regiert das Land zunehmend autokratisch und polarisiert die Türkei. Wie immer man ihn aber bewerten mag: Erdogan ist nicht die Türkei und das Land viel mehr als sein Präsident.
Die Türkische Republik hat in den hundert Jahren viel erreicht. Sie ist heute ein entwickeltes Industrieland mit einer – bei allen Einschränkungen – funktionierenden Demokratie und genießt internationales Ansehen. Auch in der Kultur ist Großes entstanden, sei es in der Literatur durch Autoren wie Nazim Hikmet, Yasar Kemal oder Orhan Pamuk, im Film durch Yilmaz Güney oder Nuri Bilge Ceylan und in der Musik durch Adnan Saygun oder Fazil Say.
Dr. Hans Werner Schmidt war viele Jahre für das Goethe-Institut im Ausland tätig und hat zuletzt das Institut in Schwäbisch Hall geleitet. Im Ruhestand lebt er mit seiner türkischen Frau in Schwäbisch Hall und in Izmir.
Kategorie: Literatur/ Vorträge
Veranstalter: Städtische Volkshochschule Crailsheim (vhs Crailsheim)
Veranstaltungsort: vhs, Konvent, 1. OG
Beginn: 19:30 Uhr, Ende: 21:00 Uhr
Eintrittspreis: 6,00 € an der Abendkasse (U10976)
Anmeldung erforderlich: ja